Bei der Ersatzteilversorgung fällt es vielen Anfänger-Piloten schwer, die richtigen Ersatzteile zu beschreiben und den Kataloginhalten zuzuordnen. Nicht jeder kann etwas unter der Bezeichnung Pfeilnocke, Leitkante, Nase usw. anfangen.

Auf dieser Seite versuchen wir die gängisten Begriffe bei den herkömmlichen Lenkdeltas zu erläutern. Solltest Du noch eine wichtige Bescheibung vermissen, sende uns bitte eine Mail. Wir werden versuchen, es bei einem Update berücksichtigen.

Die Stäbe

1 Leitkante

Je nach Ausführung besteht die Leitkante aus einem durchgehendem Stab oder zwei Stäben, die mit einer Innen- oder Aussenmuffe verbunden sind. Eine Teilung des Leitkantenstabes dient in vielen Fällen der Schaffung eines geringeren Transportmaßes.
Oftmals ist die Teilung der Leitkante aber auch materialbedingt notwendig. So gibt es z.B. Stäbe, die herstellungsbedingt max. 101 cm lang sind (gewickelte Kohlefaserstäbe). In einigen Fällen werden auch verschiedene Materialien zwischen oberem und unterem Leitkantenstab verwendet, wodurch ein Verbindungsstelle notwendig wird.

2 Untere Querspreize

Die untere Querspreize besteht entweder aus einem durchgehenden Stab, der von Leitkante zu Leitkante führt oder aus zwei Teilen (rechte Querspreize bzw. linke Querspreize), die dann in der Drachenmitte durch ein sog. Mittelkreuz miteinander verbunden werden.
An der unteren Querspreize sind auch die sogenannten Standoffs befestigt, die zum Segel führen und diesem die für den Flug notwendige Profilierung des Segels verleihen. wird.

3 Obere Querspreize

Die obere Querspreize besteht bei nahezu allen modernen Lenkdrachen aus einem durchgehenden Stab, der von Leitkante zu Leitkante führt. Bei einigen Drachenmodellen wird die obere Querspreize am Kielstab durch einen Gummiring oder einen speziellen Verbinder fixiert.

4 Kielstab

Der Kielstab ist senkrecht in der Drachenmitte aufgenommen. Er verleiht durch die Verbindung mit den Querspreizen dem Drachen die notwendige Stabilität.



Das grundlegenste Unterscheidungsmerkmal zwischen den verschiedenen Stäben liegt am verwendeten Material. Nachfolgend die wichtigsten Erläuterungen zu den Materialien:

Raminholz findet heute nur noch bei einigen Einleinerdrachen Verwendung, ebenso bei Drachenworkshops mit Kindern, da dieses Material leicht zu verarbeiten und günstig in der Anschaffung ist.

Glasfaserstäbe findet man als Hauptgestänge im Lenkdrachen nur noch in sehr preisgünstigen Drachen, da sie für einen hochwertigen Lenkdrachen nicht genügend Steifigkeit besitzen und vergleichsweise schwer sind. Die Standoffs, welche von den unteren Querspreizen zum Segel führen, sind oft aus gewickelten Glasfaserstäben hergestellt.

Kohlerfaserstäbe finden sich in allen modernen Lenkdrachen wieder. Die zumeist verwendeten Kohlefaserstäbe sind in der Oberfläche glatt, da sie aus einem Faserverbund gezogen hergestellt werden. Diese Herstellung erlaubt im Ergebnis eine theoretisch unbegrenzte Länge ohne Qualitätsverlust. Alle Hersteller haben sich jedoch auf Normlängen geeinigt, die zwischen 82,5 und 200 cm liegen.
In einem aufwendigeren Herstellungsprozeß werden die Stäbe als gewickelte Kohlefasterstäbe hergestellt. Hierbei wird das Grundmaterial (wie bei einem Verband) um einen Edelstahlkern gewickelt. Hieraus ergibt sich ein sehr steifes und dünnwandiges Rohr, weshalb diese -teureren- Stäbe meist in der Leichtwindbauweise Verwendung finden. Durch die Wicklung ist es bei diesen Stäben außerdem möglich, konische Stäbe herzustellen.

Die Kleinteile:

1 Seitenverbinder

Die Seitenverbinder verbinden die Leitkante mit den Querspreizen. Sie sind auf der Leitkante in der Regel durch sog. Stopperclips gegen Verrutschen gesichert.

2 Mittelkreuz

Jeder moderne Lenkdrachen besitzt an der Verbindungsstelle zwischen unteren Querspreizen und dem Kielstab ein Mittelkreuz. Die Ausführung des Mittelkreuzes ist abhängig von den verwendeten Stäben.

3 Drachennase

Die Drachennase bildet die Spitze des Lenkdrachens. Sie ist besonders verstärkt, da sie bei Abstürzen den härtesten Aufprall erlebt. Bei Normalwinddrachen besteht die Drachennase meist aus sehr robustem Gurtband, bei Leichtwinddrachen aus Dacron. Dacron findet sich meist auch an Stellen des Drachens, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. die Leitkante, Standoffbefestigungen am Segel usw.
Die Stabenden, welche zur Drachennase führen, sind zur Materialschonung meist durch eine Endkappe geschützt.

4 Untere Stabenden

Für das untere Ende des Kielstabes und der Leitkantenenden gibt es verschiedene Lösungen. Einige Hersteller fixieren das Ende der Stäbe durch Klettband, welches sich insbesondere beim Kielstab im Idealfall bei einem Aufprall löst. Oftmals werden auch sogenannte Pfeilnocken (auch Splittkappen genannt) verwendet, die das Segel über ein Gummiband oder eine feste Leine spannen und in Form bringen.

Sonstige Bezeichnungen

Waage

Bezeichnet die Schnur, die unmittelbar am Drachen befestigt ist. An der Waage werden die Lenkschnüre befestigt. Sie führt grundsätzlich von den beiden Seitenverbindern und dem Mittelkreuz zum Anknüpfpunkt der Lenkschnur.

Schleppkante

Dabei handelt es sich um den unteren Abschluß des Segels zwischen den Leitkanten und dem Kielstab. Im Saum der Schleppkante ist bei vielen modernen Lenkdrachen eine sog. Saumspannschnur eingearbeitet, die der Geräuschreduzierung dient.

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